Fußball

Kuss-Skandal: Verband feuert Weltmeister-Coach Vilda - Rubiales bleibt am Präsidenten-Sessel kleben

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Eigentlich ein genialer Schachzug von Spaniens Fußball-Verband. Statt Skandal-Präsident Rubiales muss Trainer Jorge Vilda gehen. Der Weltmeister-Coach wird durch eine Frau ersetzt: Ab sofort steht Ex-Spielerin Montserrat Tome in der Coaching-Zone.

Vilda galt als Verbündeter von Rubiales, der bei der WM-Siegesfeier Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst hatte. Mit Nachfolgerin Montserrat Tome hat Spanien erstmals eine Frau als Teamchefin.

Die Entscheidung traf ein neu gewähltes Führungsgremium. Die Ex-Spielerin Tome war seit 2018 Vildas Assistenztrainerin und hat sich seitdem "als wichtige Akteurin in der Entwicklung der Nationalmannschaft etabliert", wie es in einer Verbands-Erklärung heißt.

Rubiales im Verbands-Statement nicht erwähnt

Weshalb der Vertrag von Vilda, der bis August 2024 gelaufen wäre, gekündigt wurde, war nicht zu erfahren. Es sei "eine der ersten Umstrukturierungsmaßnahmen" der neuen Führungsriege, hieß es in dem Statement, in dem weder Hermoso, noch Rubiales oder der Skandal erwähnt wurden.

Vilda war seit 2015 im Amt, jedoch seit einiger Zeit nicht unumstritten. Vor rund einem Jahr war er unter Beschuss geraten, nachdem 15 Spielerinnen aus Protest gegen seine Arbeitsweise ihren Rücktritt aus dem Nationalteam erklärten. Der Verband hielt damals zum Trainer. Ende August sorgte er für Empörung, als er Rubiales nach dessen Verteidigungsrede Beifall spendete. Zu dem Zeitpunkt war die Sperre durch die FIFA bereits in Kraft.

Die FIFA hat den spanischen Skandal-Präsidenten Rubiales für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Der 46-Jährige weigert sich weiterhin, als Verbandschef zurückzutreten. Die Möglichkeit eines Misstrauensvotums gegen den suspendierten Präsidenten lehnte der Nationalverband ab.

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